Appetitlich, ansprechend und individuell

Die Speisekarte ist Visitenkarte und – häufig auch im wahren Wortsinn – Aushängeschild eines jeden Restaurants. Das kann man natürlich auch vom Eingangsbereich, von den Tischdecken oder dem Jackett des Kellners sagen. Bei einem Restaurant, das etwas auf sich hält, muss eben alles stimmen, wenn der Gast es in guter Erinnerung behalten soll und gerne wiederkommen möchte. Die übersichtlich, informativ und ansprechend gestaltete Speisekarte ist ein wichtiger Baustein. Sie weckt Erwartungen, verführt zum Blättern und ist ein Versprechen für die später auf dem Teller zu erwartenden kulinarischen Genüsse.

Ästhetische und juristische Aspekte in der Speisekarte berücksichtigen

Bei der Speisekarte ist es wie bei der Begegnung mit einem Menschen. Der erste Eindruck entscheidet häufig darüber, ob man Lust hat genauere Bekanntschaft zu schließen. Eine Speisekarte die einen ansprechenden Einband (z.B. aus Holz) hat und gut in der Hand liegt, ist ein gutes Entree.

Die Gestaltung einer Speisekarte stellt dabei gleich mehrere Anforderungen. Es kommt auf die die richtige, kreative Idee, aber auch auf die Umsetzung an. Bei der Gestaltung und Aufbereitung der Inhalte müssen ästhetische, aber – man höre und staune – auch juristische Aspekte berücksichtigt werden.

Letzteres verwundert in den ach so gründlich verwalteten mitteleuropäischen Ländern nicht wirklich. Zu den juristischen Feinheiten gehören neben der korrekten Preiskennzeichnung der Speisen und Getränke auch die unterschiedlichsten Verbraucherinformationen ebenso wie markenrechtliche Bestimmungen und Schutzvorschriften.

Die Speisekarte ist also immer auch so etwas wie ein Qualitätsversprechen. Ein Restaurant ist quasi dazu verpflichtet, die Erwartungen, die die Speisekarte bei den hungrigen und genussbereiten Gästen weckt, auch tatsächlich zu erfüllen.

Die Gestaltung der Speisekarte

Gestaltung der Umschlagseiten. Die Umschlagseite sollte zum Charakter des Restaurants passen und unverwechselbar sein. Ein wertiges Material für den Umschlag, ein visuelles Element, ein Logo, ein Schriftzug machen neugierig und bleiben in Erinnerung.

Kundenansprache. Zum Kennen Lernen gehört die Begrüßung. Auf die erste Innenseite einer Speisekarte gehört deswegen ein kurzes Grußwort. Das ist höflich, weckt Vertrauen und zeigt dem Gast, mit wem er es zu tun hat. Wer mag, kann das Willkommen mit einem Foto abrunden. Ein freundliches Foto des Gastraumes, des Küchenchefs oder des Serviceteams signalisiert: Wir sind für Sie da!

Übersichtlichkeit ist Trumpf. Pizza, Pasta, Vorspeisen, Fleischgerichte, Salat, Fisch oder Vegetarisch? Bei der Planung einer Speisekarte ist es wichtig, zunächst eine Liste der Kategorien zu erstellen, die den Gast durch das Essensangebot führen und ihm schnelle Orientierung bieten. Auch die Getränke werden getrennt aufgeführt. Ob zusätzlich eine eigene Weinkarte nötig ist, hängt von der Qualität und vom Umfang des Angebots ab. Wenn es eine getrennte Speise- und Getränkekarte gibt, sollte der Auftritt unbedingt miteinander harmonieren.

Visuelle Elemente. Es ist verlockend, eine Speisekarte mit visuellen Elementen aufzulockern. Aber Vorsicht! „Food-Fotografie“ ist ein eigenes Genre. Was auf dem Teller appetitlich und verlockend aussieht, wirkt auf einem Foto häufig merkwürdig künstlich oder sogar abweisend. Wer gerne Fotos seiner Speisen zeigen möchte, sollte im Zweifelsfall lieber einen Profi beauftragen. Eine hübsche Alternative sind zum Beispiel sparsam verwendete Illustrationen. Aber auch hier gilt: Bitte nicht einfach Cliparts aus dem Internet herunterladen.

Verständliche Inhalte. In der Regel sprechen die Bezeichnungen von Gerichten für sich selbst. Ein Schnitzel mit Bratkartoffeln und Salat ist ein Schnitzel mit Bratkartoffeln und Salat. Aber was ist, wenn es auf der Speisekarte fremdsprachig zugeht oder einzelne Gerichte besonders kreative Namen haben? „Omas bunter Teller“ klingt appetitlich, trotzdem möchte der Gast gerne wissen, was er später bekommt. Eine kleine, nicht zu wortreiche Erläuterung bei jedem Gericht ist in diesem Fall also hilfreich.

Typografische Gestaltung. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Speisekarte nicht überladen. Hier gilt eindeutig: Weniger ist mehr. Nicht zu viele Schrifttypen miteinander mischen, sich auf zwei, höchstens drei Punktstärken beschränken. Auch bei der Seitenaufteilung gilt: Nicht zu viele Informationen auf eine Seite packen, ausreichend Weißraum lassen, inhaltlich logisch und nachvollziehbar strukturieren. Lieber die eine oder andere Seite mehr einplanen.

Last but not least: Auch bei sparsamer und zurückhaltender Gestaltung sollte eine Speisekarte immer ordentlich Korrektur gelesen werden. Wenn aus den Champignons Champions und aus den Kartoffeln Kartuffeln werden, ist das peinlich und lässt auch sonst Zweifel an der Sorgfalt zum Beispiel in der Küche aufkommen.

Es gibt also viele Kleinigkeiten und Details, auf die man bei der Gestaltung einer Speisekarte achten kann oder sogar muss. Ganz wichtig ist da natürlich die „Verpackung“. Die reicht, von der einfachen Plastikausführung bis zum edlen Ledereinband und: Sie kann, als ganz besonderer Effekt, aus Holz sein.

Aus Holz gebundene Speisekarten können besonders originell und individuell gestaltet werden. Natürlich denkt man Holz vielleicht zuerst an die Speisekarte für ein eher Rustikales Restaurant, eine originelle Hütte oder eine ländliche Weinstube. Aber mit Holz lassen sich auch schlichte und edle Karten sehr modern und elegant mit einem laser gestalten. Lassen Sie sich inspirieren.